Ob Werbung, Branding oder Produktdesign – Farben wirken. Und während Blau Vertrauen signalisiert und Rot Aufmerksamkeit schreit, gibt es eine Farbe, die oft unterschätzt wird, aber enormes Potenzial hat: Orange.
Gerade in der Markenkommunikation sorgt ein kraftvoller Orangeton für Energie, Wärme und eine gewisse Frechheit, die hängen bleibt. Kein Wunder also, dass immer mehr Unternehmen auf diesen Eyecatcher setzen. Werfen wir gemeinsam einen Blick darauf, warum diese Farbe mehr kann, als man ihr oft zutraut – und wie du sie gezielt einsetzen kannst.
Ein gut gewählter orange farbe-Ton kann eine Marke sympathischer und aktiver wirken lassen – vorausgesetzt, man weiß, wie man ihn richtig einsetzt.
Inhaltsverzeichnis
Orange: Die Psychologie hinter der Farbe
Orange ist nicht nur die Farbe des Sonnenuntergangs und saftiger Früchte – sie steht auch für Optimismus, Selbstbewusstsein und Kreativität. Laut Farbpsychologen vermittelt Orange ein Gefühl von Begeisterung und Antrieb. Es regt den Appetit an (weshalb Fast-Food-Ketten gern damit arbeiten) und wirkt gleichzeitig einladend und lebensfroh.
Ein Beispiel: Die niederländische Fluggesellschaft easyJet hat sich ganz bewusst für ein kräftiges Orange im Branding entschieden. Warum? Weil es auffällt und Vertrauen schafft – ohne so aggressiv wie Rot zu wirken.
Der Orange-Effekt im Marketing
Laut einer Studie von Kissmetrics beeinflussen Farben rund 85 % der Kaufentscheidungen. Und obwohl Blau mit 57 % die beliebteste Farbe bei Marken ist, sticht Orange durch seine Emotionalität hervor – besonders bei jüngeren Zielgruppen oder dynamischen Branchen.
Marken wie Fanta, Nickelodeon oder SoundCloud nutzen Orange, um Spaß, Energie und Zugänglichkeit zu signalisieren. Die Farbe suggeriert: „Hier ist etwas los!“ – und das auf eine sympathische Art.
Was du beachten solltest:
- Sättigung ist entscheidend: Ein zu greller Orangeton kann billig wirken, ein zu gedeckter zu unscheinbar. Der Mittelweg macht’s.
- Zielgruppe kennen: Orange spricht besonders gut ein jüngeres, aktives Publikum an. In der Finanzbranche wäre es vielleicht nicht die erste Wahl – es sei denn, du willst bewusst mit Konventionen brechen.
- Kontrast clever nutzen: Kombiniert mit Weiß oder Dunkelblau wirkt Orange besonders modern und professionell.
Orange im Webdesign: Eyecatcher mit Strategie
Wenn es um Websites oder Apps geht, kann Orange gezielt zur Nutzerführung eingesetzt werden. Buttons in Orange (z. B. „Jetzt kaufen“, „Kostenlos testen“) steigern laut A/B-Tests die Conversion Rate signifikant – allerdings nur, wenn sie sich deutlich vom Rest des Designs abheben.
Ein bekanntes Beispiel ist Amazon: Die „In den Einkaufswagen“-Buttons sind in einem satten Orange gehalten. Warum? Weil die Farbe sofort ins Auge sticht und zum Klicken einlädt, ohne aggressiv zu wirken.
Praktischer Tipp:
Teste Orange gezielt für Call-to-Action-Elemente – vor allem, wenn dein restliches Design eher neutral ist. So entsteht ein natürlicher Fokuspunkt für den Nutzer.
Wann du besser auf Orange verzichtest
Trotz aller Vorteile ist Orange nicht immer die beste Wahl. In sehr konservativen Branchen oder bei Produkten, die Seriosität und Zurückhaltung ausstrahlen sollen, kann Orange schnell deplatziert wirken. Auch bei hoher Konkurrenz auf visueller Ebene (z. B. in stark werbelastigen Umfeldern) kann Orange seinen Reiz verlieren, wenn es zu oft oder zu schrill eingesetzt wird.
Fazit: Orange ist mutig – und genau das kann dein Vorteil sein
Wer sich traut, Farbe zu bekennen, fällt auf. Orange ist dafür wie gemacht: Es transportiert Emotionen, schafft Wiedererkennung und verleiht Marken eine frische, energiegeladene Identität.
Ob in Logos, auf Buttons oder als Akzentfarbe in der Gestaltung – Orange bleibt im Kopf. Und das ist im heutigen Wettbewerb Gold wert. Probier’s aus – aber mit Feingefühl. Denn wie bei jeder starken Zutat gilt: Die Dosis macht den Unterschied.
