Bedeutung einer Anschlussfinanzierung

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Was ist eine Anschlussfinanzierung? Eine Anschlussfinanzierung ist im Bankwesen eine Finanzierung einer bei einem Ablauf im Kreditvertrag vorgesehenen Frist einer Zinsbindung vorzunehmende Abmachung eines erneuten Kreditzinses in einer Kreditlaufzeit. Hierdurch wird die anfängliche Kreditlaufzeit allerdings nicht verändert. Nur bei einer Prolongation wird die ursprünglich ausgehandelte Kreditlaufzeit verlängert.
Der Begriff Anschlussfinanzierung ist oftmals missverständlich. Damit könnte auch eine komplett neue Finanzierung angenommen werden, welche sich an einen abgelaufenen Kredit anschließt. Sie wird auch zur Unterscheidung als echte Anschlussfinanzierung bezeichnet, weil sich eine unechte Anschlussfinanzierung auf die Zinsänderungen bezieht, bei welchen sich die Bank und der Kunde auf neue Zinsen für den Kredit einigen können. Die Veränderung der Kreditbedingungen ist jedoch nicht der Gegenstand der Anschlussfinanzierung.
Im Kreditgeschäft gibt es unterschiedliche Zinsvereinbarungen bei den Banken. Es kann hierbei ein variabler Zins vereinbart werden, welcher sich automatisch an die gegebene Marktentwicklung anpasst. Zum anderen bleibt der Festzins während der Laufzeit konstant und ist stets von der gegenwärtigen Zinssituation unabhängig. Außer diesen Zinsarten gehört auch die Feststellung der Zinslaufzeit zu den Vereinbarungen, die auch Zinsbindung genannt wird. Eine Zinsbindung ist der zwischen dem Kreditnehmer und der Bank vereinbarte Zeitraum, in welchem der Zinssatz nicht geändert werden darf. Ein Kreditnehmer hat hierbei die Wahl, die Art eines Kreditzinses für die allgemeine Kreditlaufzeit zu vereinbaren oder auch für einen kürzeren Zeitraum. Entscheidet sich ein Kreditnehmer für die zweite Option, so gibt es wenigstens zwei Zinsbindungsfristen. Am Ende dieser Zinsbindungsfrist wird eine neue Vereinbarung über die Zinsen getroffen. Diese Vereinbarung wird auch als eine Anschlussfinanzierung bezeichnet.
Ein Kreditnehmer trägt nach Ablauf der Zinsbindungsfrist das Risiko, alle Kosten der Anschlussfinanzierung zu einem gestiegenem Zinsniveau begleichen zu müssen. Dieses Risiko ist ein Punkt des 1958 ausgebildeten Modigliani-Miller-Theorems. Jedoch nicht erst dann fängt das Zinsänderungsrisiko an, sondern schon mit der Vereinbarung eines festen Zinses, weil auch die Gefahr besteht, dass bei der Zinsbindungsfrist das Niveau unter den festen Zins sinkt. Während bei Festlegung einer Zinsbindungsfrist ist für das Zinsänderungsrisiko entscheidend, wie die Kreditlaufzeit auch durch die Bonität des jeweiligen Kreditnehmers beeinflusst wird.

Tipps zur Finanzierung mit einer Anschlussfinanzierung?

Die Banken sind verpflichtet, den Kunden drei Monate vor Ablauf der Zinsbindung ein neues Kreditangebot zu unterbreiten. Darauf sollten die Kunden aber nicht warten. Es ist besser, sich wenigstens zwölf Monate vor Ablauf dieser Zinsbindung Angebote bei anderen Banken einzuholen und diese zu vergleichen. Oftmals bietet der Markt optimale Konditionen als der aktuelle Kreditgeber. Kunden sollten daher rechtzeitig die Anschlussfinanzierung planen.

Hier gibt es Tipps zur Anschlussfinanzierung.
Die Wahl des Zeitpunkts für die Anschlussfinanzierung wird durch die Einschätzung der künftigen Zinsentwicklung beeinflusst. Wenn Kunden davon ausgehen, dass die Zinsen am Markt bis zum Ablauf der Sollzinsbindung ansteigen, sollten diese zeitig reagieren und sich die derzeitigen Zinskonditionen sichern.
Ein Wechsel der Bank für eine Anschlussfinanzierung ist nicht teuer oder umständlich. Den meist vierstelligen Einsparpotenzialen bei einem Bankwechsel stehen meist nur niedrige Kosten für das Abgeben der bestehenden Grundschuld gegenüber.

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