Maximalprinzip

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Bei dem Maximalprinzip möchte man mit vorgegebene Mitteln den größtmöglichen Ertrag oder Nutzen erzielen. Im Gegensatz zum Minimalprinzip ist nicht das Ziel sondern der Ressourceneinsatz vorgegeben. Das Maximalprinzip ist Teil des Ökonomischen Prinzips und dient damit bei Unternehmen zur Maximierung des Gewinns.

Maximalprinzip Beispiele

Folgende Beispiele sollen helfen das Prinzip besser zu verstehen:

  • Einem Unternehmen stehen 5000€ zum Einkauf zur Verfügung. Ziel ist es für die Produktion so viel Holz wie möglich zu kaufen
  • Sie möchten in den Urlaub fahren und haben Ihr Auto voll getankt. Ziel ist es mit genau dieser Tankfüllung so weit wie möglich zu kommen
  • Mit gegebenem Budget soll eine Eisenbahnstrecke möglichst weit ausgebaut werden
  • Sie planen einen Urlaub und möchten so lange weg bleiben wie möglich. Ihr Urlaubsbudget ist allerdings auf 500€ limitiert. Sie versuchen also mit 500€ solange wie möglich Urlaub zu machen

Detaillierte Erläuterung

Angenommen ein Unternehmen baut Mais auf 100 Hektar Ackerfläche an. Auf dieser Fläche soll nach dem Maximalprinzip die Menge an Mais maximiert werden. Dies kann durch den Einsatz von Dünger, Pflanzenschutzmitteln usw. erfolgen.

Je höher die Produktivität (Mais pro Fläche) desto erfolgreicher wurde das Maximalprinzip umgesetzt.

Interessant: Die Eigenkapitalrentabilität (Gewinn / Eigenkapital) beziehungsweise dessen Maximierung ist auch eine Variante des Maximalprinzips

Unterschiedliche Sichtweisen des Maximalprinzips

Je nachdem ob man Verbraucher, Firma oder die öffentliche Hand ist strebt man unterschiedliche Ziele an. Dies hat natürlich maßgeblich Einfluss auf die Maximierung der selbigen.

Maximalprinzip für Verbraucher /Privatpersonen

Ein Verbraucher versucht mit seinen vorgegebenen Mitteln (meist Geld) einen möglichst hohen Nutzen zu erzielen. Hierbei muss sich der Verbraucher nicht die Maximalprinzip typische Sicht der Mengenmaximierung als Ziel setzen. Es geht also nicht immer darum die größte Menge beim Einkauf in den Korb zu bekommen. Auch die Qualität, das Ansehen (Markenprodukt) oder möglichst ökologisch und nachhaltig angebaut sind valide Ziele. Aus diesem Grund muss auf der Nachfrageseite der Verbraucher immer definieren welches Maximum er anstrebt um so das Maximalprinzip anwenden zu können.

Maximalprinzip für Anbieter / Unternehmen

Ein Unternehmen ist in der reinen Theorie des Ökonomischen Prinzips die Gewinnmaximierung das einzige Ziel. Das Unternehmen soll einen möglichst hohen Gewinn abwerfen. Heute ist man da schon einige Schritte weiter und lässt neben der Gewinnmaximierung noch andere Ziele zu. Insbesondere die Steigerung des Umsatz wird von vielen als mögliches Ziel angesehen. Eine Steigerung des Umsatzes kann aus Wettbewerbsgründen oder weil man stark expandiert sinnvoll sein, selbst wenn es den Betriebsgewinn verringert. Somit muss vor Verwendung des Prinzips zuerst das Ziel festgelegt werden auf das man sich beziehen möchte.

Maximalprinzip für die öffentliche Hand / Staat

Noch viel wichtiger als bei Unternehmen oder Privatpersonen ist die Definition der Ziele bei staatlichen Projekten. Machen wir ein einfaches Beispiel mit einer Busstrecke. Zum Betrieb der Strecke steht ein festes Budget für Fahrer, Bus usw. zur Verfügung. Nun kann es zwei diametrale Ziele geben: Die schnelle Anbindung von verschiedenen Punkten. Hierbei wird man auf viele Zwischenstops verzichten und eventuell eine Route über die Schnellstraße wählen. Ist aber das Ziel möglichst viele Punkte anzubinden und dass viele Personen an die Strecke angeschlossen sind, wird man die Anzahl der Zwischenstops / Haltestellen hoch halten.

Kritik Maximalprinzip

Das Maximalprinzip ist in seiner Reinform nur in der Theorie anwendbar. Das Prinzip setzt eine reine Zweck-Mittel-Rationalität voraus. Das Problem ist, dass zu viele weitere Faktoren eine Rolle (Qualität, Werthaftigkeit, Umweltschutz oder der Zeitbezug) spielen.

Angenommen ein Arbeiter kann einen Tisch normalerweise in zwei Stunden herstellen. Lässt man nun das Verleimen der Füße weg und verschraubt diese nur, kann man den Tisch vielleicht schon in 1,5 Stunden herstellen. Man maximiert also seinen Output mit der Gefahr, dass der Tisch nicht so stabil ist.

Folgende Probleme treten außerdem bei der Realisierung des Maximalprinzips auf:

  • Unvollkommene Informationen, dies bedeutet Ziele können sich als falsch heraus stellen
  • Selten können alle Handlungsalternativen untersucht werden
  • In monopolistischen Märkten ist die Funktion des Knappheitsindikator der Preise von Wirtschaftsgütern nicht immer gegeben. In Folge werden Ausbeutungsprozesse begünstigt
  • Die Kosten müssen nicht zwangsweise von dem Verursacher getragen werden. Somit kann die Maximierung eines einzelnen Gewinns auf Kosten anderer gehen. Dies führt nicht zum gesamtwirtschaftlichen Vorteil / Gewinnmaximierung des Unternehmens.
Zusammenfassung Maximalprinzip
  • Das Budget / die Mittel sind fest und vorgegeben
  • Es wird ein möglichst hoher Output / Ertrag angestrebt
  • Als Teil des Ökonomischen Prinzips ist das Ziel des Maximalprinzips die Gewinnorientierung

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